Fehlersuchverfahren, Kraftstoff- und Abgasanlagen (L12A/L13A 5MT ohne ETCS)

Fehlersuchverfahren, Kraftstoff- und Abgasanlagen

Zeitweise auftretende Störungen


Der Ausdruck "zeitweise auftretende Störung" bedeutet, dass im System möglicherweise ein Fehler vorlag, dass es im Moment jedoch vorschriftsmäßig arbeitet. Wenn die Störungsanzeigeleuchte (MIL) am Armaturenbrett nicht aufleuchtet, alle Stecker, die mit dem von der Fehlersuche betroffenen Schaltkreis in Verbindung stehen, auf schlechte Kontakte oder lockere Klemmen untersuchen.

Unterbrechungen und Kurzschlüsse


"Unterbrechung" und "Kurzschluss" sind allgemein gebräuchliche Ausdrücke in der Elektrik. Eine Unterbrechung ist ein Bruch in einem Kabel oder in einer Verbindung. Ein Kurzschluss ist der unbeabsichtigte Kontakt eines Kabels mit Masse oder mit einem anderen Kabel. Bei einfachen elektronischen Geräten bedeutet dies gewöhnlich den kompletten Ausfall einer Komponente. Komplexere elektronische Geräte wie ECM oder PCM funktionieren zwar unter Umständen noch, allerdings nicht vorschriftsmäßig.

Verwendung des HDS bzw. des Lesegeräts


Wenn die MIL aufgeleuchtet hat:


1.Den Motor anlassen und die MIL (A) beobachten.

 

2.Bleibt die MIL weiterhin erleuchtet, das HDS oder das Lesegerät an den Datenübertragungsstecker (DLC) (A) unter dem Armaturenbrett auf der Fahrerseite anschließen.

 

3.Die Zündung einschalten (II).

4.Den Diagnose-Fehlercode (DTC) auslesen und notieren. Auch die eingefrorenen Daten abfragen. Im DTC-Fehlersuchindex nachschlagen und dem entsprechenden Fehlersuchverfahren folgen.

5.Sind keine DTCs zu finden, mit der Fehlersuche im MIL-Schaltkreis fortfahren.

HINWEIS:

Wenn die MIL (Störungsanzeigeleuchte) aufgehört hat zu leuchten

Wenn die MIL nicht aufgeleuchtet hat, und das Fahrverhalten trotzdem nicht in Ordnung ist, führen Sie eine "Fehlersuche nach Symptomen" durch.

Wenn sich der DTC nicht reproduzieren lässt:

Einige der Fehlersuchverfahren erfordern ein Zurücksetzen des ECM/PCM mit anschließendem Versuch, den DTC zu reproduzieren. Wenn die Störung nur zeitweise auftritt und der DTC nicht reproduziert werden kann, brechen Sie die Fehlersuche an dieser Stelle ab. Andernfalls besteht die Gefahr, dass es zu Fehlbewertungen kommt und das ECM/PCM unnötigerweise ausgetauscht wird.

Zurücksetzen des Motorsteuergeräts (ECM/PCM)


Zum Zurücksetzen des ECM/PCM gibt es zwei Methoden:

HINWEIS: Nach dem Zurücksetzen des ECM/PCM muss das ECM/PCM-Leerlauflernverfahren durchgeführt werden.

Das ECM/PCM mit dem HDS oder dem Lesegerät zurücksetzen.


1.Die Zündung einschalten (II). Nicht den Motor anlassen.

2.Den DTC mit dem HDS bzw. dem Lesegerät zurücksetzen.

HINWEIS: Spezielle Bedienungsanleitungen sind den Benutzerhandbüchern für das HDS oder das Lesegerät zu entnehmen.

Zurücksetzen des ECM/PCM durch Abziehen der Sicherung


1.Die Zündung ausschalten (0).

2.Sicherung Nr. 20 (15 A) (A) 60 Sekunden lang aus dem Sicherungs-/Relaiskasten unter dem Armaturenbrett entnehmen.

 

Fehlersuche abschließen (nach jeder Fehlersuche erforderlich)


1.Das ECM/PCM wie oben beschrieben zurücksetzen.

2.Die Zündung ausschalten (0).

3.Das HDS bzw. das Lesegerät vom Datenübertragungsstecker trennen.

HINWEIS:
  • Das ECM ist Teil der Wegfahrsperre. Beim Austausch ist zu beachten, dass jedes ECM/PCM einen anderen Wegfahrsperrencode hat. Damit der Motor gestartet werden kann, muss mit dem HDS der alte Wegfahrsperrencode überschrieben werden.
  • Das ECM/PCM-Leerlauf-Lernverfahren durchführen.

Ausbau des ECM/PCM für Prüfzwecke


Wenn im Rahmen der Fehlersuche Spannungs- oder Widerstandsmessungen an den ECM/PCM-Steckern vorgenommen werden müssen, das ECM/PCM zur Prüfung ausbauen:

1.Die untere Armaturenbrett-Unterverkleidung auf der Beifahrerseite (A), die Einstiegsverkleidung vorn (B) und das innere Handschuhfach ausbauen.

 

2.Die Stecker (C) abziehen, die Schrauben herausdrehen und das ECM/PCM (D) entnehmen.

3.Das ECM/PCM-Leerlauf-Lernverfahren durchführen.

Fehlersuche an den ECM/PCM-Stromkreisen


1.Die spitze Prüfsonde (A) vorsichtig von der Kabelseite her in den Stecker einschieben, bis sie das Ende der Kabelklemme berührt.

 

2.Wenn die Kabelseite des Steckers nicht zugänglich oder abgedichtet ist (A), den Stecker abziehen und die Klemmen (B) von der Anschluss-Seite her prüfen. Die Prüfspitze nicht mit Gewalt einführen.



Die Kabelisolierungen nicht beschädigen. Durchstoßene Isolierungen können schlechte oder zeitweise aussetzende elektrische Verbindungen verursachen.

 

Aktualisierung des ECM/PCM und Einbau für Prüfzwecke


Erforderliche Spezialwerkzeuge
Honda Interface Module ( (HIM) EQS05A35570)



Mit folgendem Verfahren kann ein bekanntermaßen funktionsfähiges ECM/PCM zur Überprüfung eines Fahrzeugs verwendet werden. Das ECM/PCM nur dann aktualisieren, wenn es nicht auf dem neuesten Software-Stand ist.

HINWEIS: Während der Aktualisierung des ECM/PCM die Zündung nicht ausschalten (0). Wird die Zündung ausgeschaltet, kann das ECM/PCM beschädigt werden.

Aktualisieren des ECM/PCM


HINWEIS:

1.Die Zündung einschalten (II). Nicht den Motor anlassen.

2.Das Honda Interface Module (HIM) an den Datenübertragungsstecker (DLC) (A) unter der Fahrerseite des Armaturenbretts anschließen.

 


3.Das Aktualisierungsverfahren für das ECM/PCM durchführen, wie auf dem Aufkleber des Honda Interface Moduls (HIM) und im Aktualisierungssystem des ECM/PCM beschrieben. Falls das ECM/PCM bereits mit der neuesten Software geladen ist, das ECM/PCM auswechseln.

Austauschen des ECM/PCM


1.Das ECM/PCM aus dem Fahrzeug ausbauen.

2.Ein bekanntermaßen funktionsfähiges ECM/PCM in das Fahrzeug einbauen.

3.Den Wegfahrsperrencode anhand des vom HDS bereitgestellten Verfahrens für den ECM/PCM-Austausch überschreiben. Der Motor kann jetzt angelassen werden.

4.Nach Abschluss der Tests das ursprüngliche ECM/PCM wieder einbauen und den Wegfahrsperrencode anhand des vom HDS bereitgestellten Verfahrens für den ECM/PCM-Austausch überschreiben.

5.Das ECM/PCM-Leerlauf-Lernverfahren durchführen.